Andrea Ziegler

collecta loca

27. April - 19. Mai 2024

Ausstellungseröffnung: Freitag 26. April 2024 ab 18 Uhr

Aftershowparty in Harrys Bierhaus ab 22 Uhr

Andrea Ziegler sammelt Orte. So hat sie in den letzten Jahren unter Anderem Dresden, Pilsen, Bremerhaven, Buxtehude und jetzt auch Braunschweig besucht, erforscht und dokumentiert, Menschen befragt und selbst beobachtet. Dies geschieht mit „subjektiven Kartographien“, gestickt und genäht. So entstand eine Sammlung, die die Orte dokumentiert, aber auch ein Bild von Beobachtungen unserer Gesellschaft in unserer Zeit zeichnet. Integration und Fremdheit, Globalisierung und Nationalismus, Ost und West, Pessimismus und Optimismus, dargestellt in textilen Objekten, Texten und Fundstücken. Dabei geht es einerseits um eine „Selbstverortung“ der Künstlerin, gleichzeitig aber auch im partizipativen Element der Befragungen um einen Anstoss, dass sich Menschen als aktive Bürger*innen ihres Umfelds, im Großen wie im Kleinen, wahrnehmen. Die Kartographien legen eine Art Bewegungsprofil offen, wie bewegt sich eine bestimmte Gruppe wie in welchen Raum, wie wird dieser genutzt und eingenommen. Dazu kommen Beobachtungen in Form von Texten und Photographien, die Orte und Menschen jenseits von städtischen Marketingkampagnen und Vorurteilen porträtieren. Es entsteht eine Art künstlerische Reportage, die gesellschaftliche Entwicklungen subjektiv abbildet und gleichzeitg ist es ein Versuch, die aktuelle Veränderungen zu untersuchen.

Umgesetzt wird dies von Andrea Ziegler in textile Objekte, genähten Plänen und Bildern, freihand mit der Nähmaschine gestickt. Diese Technik hat automatisch immer zwei Seiten, es ist immer ein Negativ vorhanden. So legt es auch immer eine zweite Sichtweise frei, einen zweiten Blick und suggeriert, dass es vielleicht immer mindestens zwei Perspektiven auf eine Thematik gibt.

Andrea Ziegler wurde 1983 in Weiden i.d.OPf geboren und wuchs direkt an der deutsch-tschechischen Grenze auf. Bis 2012 studierte sie an der HAW Hamburg Wissenschaftsillustration, bis 2020 dort auch im Master und war unter anderem bei verschiedenen Tageszeitungen beschäftigt und neben freier Kunst auch als Kostümbildernin tätig. Seit 2020 arbeitet sie ausschließlich als freie bildende Künstlerin.

Für die Förderung der Ausstellung danken wir:

Stadt Braunschweig - Fachbereich Kultur und Wissenschaft
Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz
Verfügungsfonds Westliches Ringgebiet - Städtebauförderung von Bund, Ländern und Gemeinden
und der
Braunschweiger Baugenossenschaft